Blog

Nachhaltigkeit Tierprojekte

06.11.2017

Nachhaltigkeit Tierprojekte

Ein Tierprojekteinsatz in Südafrika sollte gut geplant sein, denn nicht bei allen Angeboten steht das Wohl der Tiere an erster Stelle. Wir zeigen Ihnen, was wirklich hinter vielen Tourismusangeboten steckt und worauf Sie bei Ihrer Wahl achten sollten.

Viele südafrikanische Wildtiereinrichtungen / Tierprojekte versuchen mit Angeboten wie «Streicheln der Wildkatzen», «Spaziergänge mit Löwen» oder ähnlichem, ausländische Touristen anzulocken. Meist werden diese Aktivitäten gekonnt unter dem Begriff der Nachhaltigkeit und Wissensvermittlung getarnt und ethisch legitimiert. Gerne möchten wir Ihnen nachfolgend aufzeigen, weshalb Sie solche Angebote unbedingt vermeiden sollten. South Africa Stay distanziert sich von diesen Angeboten, respektive unterstützt diese in keiner Weise.

  1. Touristen das Streicheln von Wildkatzen zu erlauben, schafft einen falschen Bezug zwischen Mensch und Tier.
    Fast alle Einrichtungen in Südafrika, welche Touristen das Streicheln von Wildtierjungen erlauben, fundieren als sogenannte «Breeding Farms» (d.h. sie züchten die Jungen, ziehen sie auf und verkaufen sie danach unter dubiosen Umständen, um sie für den Abschuss freizugeben). Die bezahlten Gelder werden folglich nicht für nachhaltige Zwecke genutzt.
    Die Besucher sollten den wilden Tieren den nötigen Respekt entgegenbringen und akzeptieren, dass diese einen ureigenen Jagdinstinkt besitzen, welcher jederzeit zum Vorschein kommen kann.

  2. Sich tiefer als auf Augenhöhe zu den Löwen, Geparden oder Tigern zu beugen, vermittelt ihnen das Gefühl von Macht und sie werden in ihren Augen zum Rudelführer. Diese Eigenschaft würden sie in einer gefährlichen Situation instinktiv ausnutzen.

  3. Den Jungtieren zu erlauben, am Daumen der Besucher zu nuckeln, ist weit entfernt von süss und niedlich. Es verstärkt die Abhängigkeit zu den Menschen und beeinflusst den Prozess des Erwachsenwerdens massgeblich. Durch das Nuckeln entwickeln die Tiere eine Art Verlustangst und finden Zuflucht in einer unangebrachten Quelle, anstatt sich gesund entwickeln zu können. Um die Gefahr für die Besucher zu minimieren, werden den Jungtieren teilweise sogar die Zähne entfernt oder abgeschliffen. Dies hat einen immensen Einfluss auf ihre Fähigkeit zu essen, klettern oder sich selbst zu verteidigen. Weiter können diese Eingriffe zu einem permanenten Nervenschaden und täglichem Schmerz für die Tiere führen.

  4. Meist gibt es so gut wie keine Infektionskontrolle – weder bei den Tieren, noch bei den Besuchern. Viele Krankheiten und Bakterien können sich in beide Richtungen, d.h. sowohl auf die Tiere wie auch auf die Menschen, übertragen.

  5. Die Einrichtungen sind oftmals zu klein für ein oder mehrere Tiere und von allen Seiten her für die Besucher zugänglich. Die Tiere brauchen Platz, um sich bewegen und von den unzähligen Besuchern zurückziehen zu können.

Mit jedem Tag der verstreicht, ohne dass solche Angebote erfolgreich gestoppt werden konnten, steigt die Wahrscheinlichkeit eines ernsthaften Zwischenfalls. Das Gefährlichste ist, dass Touristen weder das Wissen noch die Feinfühligkeit besitzen, um mit den Tieren einen respektvollen und korrekten Umgang zu pflegen. Sie sind nicht sensibilisiert und sind sich häufig nicht bewusst, dass sie mit ihrer Nähe zu den Tieren mehr Schaden verursachen, als in irgendeiner Weise Gutes tun.

Wir empfehlen Ihnen deshalb, auf die Teilnahme an solchen Aktivitäten oder Projekten zu verzichten und nur wirklich nachhaltige Organisationen zu unterstützen. Unsere südafrikanischen Partnerorganisationen sind glaubwürdig und verschreiben sich der Nachhaltigkeit.